Im Jahre 1955, also im Alter von 26 Jahren, begann mehr oder weniger die aktive Zeit des Bürgerrechtlers Martin Luther King. In seinem neuen Wohnsitz, Montgomery, waren rund ein Drittel der Bevölkerung Schwarze. Er selbst hatte dort eine Pastorenstelle angenommen.
Am 1. Dezember des Jahres wurde die 42 Jahre alte Rosa Parks verhaftet, weil sie sich den Vorschriften widersetzte und ihren Platz in einem Bus nicht für einen Weißen hergeben wollte.1 Dies führte innerhalb der schwarzen Bevölkerung zu größerem Zusammenhalt. Die Busse, die von weißen Unternehmern betrieben wurden, wurden ab sofort von der schwarzen Bevölkerung boykottiert, um zu verdeutlichen, wie abhängig die Wirtschaftslage der Weißen von den Schwarzen ist und wie wenig den Schwarzen dafür zugestanden wurde. Martin Luther King wurde im Alter von 26 Jahren Leiter des Komitees dieses sogenannten „Montgomery Bus Boycott“. 381 Tage blieben Farbige aus den Bussen der Stadt fern, gingen oftmals kilometerweite Strecken zur Arbeit zu Fuß. Schwarze Taxifahrer und Unternehmen unterstützten den Boykott, indem sie ihre Preise auf ein paar Cent reduzierten. Der Boykott wurde nicht nur im Inland verbal unterstützt. Es gab auch finanzielle Unterstützung zum Beispiel von der NAACP.2

Farbige während des Bus-Boykotts auf dem Weg zur Arbeit
Bei dem Boykott wurde erstmals deutlich, dass King ausschließlich auf gewaltlosen Widerstand setzte. Ende 1956 erreichte diese Aktion, dass die Rassentrennung in der Stadt Montgomery, zumindest in den Bussen, gesetzlich verboten wurde. Der Erfolg des Boykotts führte dazu, dass das „Civil Rights Movement“, die gewaltlose Bürgerrechtsbewegung, in den darauffolgenden Jahren enormen Zuwachs verbuchte, unter den Anhängern waren auch mehr und mehr Weiße.3
King selbst wurde im Jahr 1957 immer aktiver. Er hielt allein in diesem Jahr 208 Reden und schrieb auch sein erstes Buch. In diesem befasst er sich mit dem „Montgomery Bus Boycott“.4
1 Vgl. Hetmann: Martin Luther King. S.9f.
2 Vgl. Hetmann, a.a.O. S. 14ff.
3 Vgl. Zitelmann: „Keiner dreht mich um“ Die Lebensgeschichte des Martin Luther King. S. 55.
4 Vgl. www.king-zentrum.de/zentrum/index.php